MINDFUL MONDAY (77) von Roland Dörig

Beim Praktizieren von Achtsamkeit geht es im Wesentlichen darum eine heilsame Geisteshaltung zu kultivieren. So kann sich die Kraft der Achtsamkeit in unserem Alltag entfalten und sich unsere Meditationspraxis vertiefen.

Die innere Haltung ist das Fundament auf dem wir die Fähigkeit entwickeln unsere Gedanken zu beruhigen, den Körper zu entspannen, uns zu konzentrieren und klarer zu sehen. Achtsamkeit bedeutet die Beziehung zu sich selber und zu anderen zu verwandeln indem wir allem was sich zeigt mit einer Haltung der Achtsamkeit begegnen. Jon Kabat Zinn, der Begründer und Pionier der Achtsamkeitsbewegung im Westen, erklärt uns dies in 9 Kurzvorträgen:

Nicht-Beurteilen

Unser Geist hat die Gewohnheit ausgehend von unseren Erfahrungen und Konzepten ständig alles zu beurteilen. Diese Gewohnheit verführt und dazu automatisch und reaktiv zu handeln und die Welt und uns selber verzerrt wahrzunehmen. In der Achtsamkeitspraxis geht es darum uns dieser Gewohnheit und deren Auswirkungen bewusst zu werden. Wir lernen in die Rolle eines neutralen Beobachters zu schlüpfen der ein Ereignis registriert ohne sich damit zu identifizieren („Ah, da ist gerade Ungeduld, Ärger, Freude“).

Geduld

Geduldig sein meint, dass wir in der Meditation und auch im Alltag die Dinge nicht drängen sollten. Wir lernen anzuerkennen, dass alles seine Zeit braucht und hat, wir lernen darauf zu vertrauen, dass es sich entfaltet, wenn der richtige Moment dafür gekommen ist. Wir sollten den Wachstums- und Veränderungsprozessen ihre Zeit lassen.

Anfängergeist

Jeder Moment ist neu und einzigartig. Daran sollten wir uns immer wieder aufs Neue erinnern. Wir sollen versuchen allem und allen so zu begegnen als wär es das Erste mal anstatt allem und allen direkt unsere vorgefertigten Ideen und Vorstellung überzustülpen. Auch jede Meditation ist neu und anders, als die vorherigen.

 

Weiter gehts zum Teil 2 „Die 9 Geisteshaltungen der Achtsamkeit“.