MINDFUL MONDAY (48) von Roland Dörig

Wie wir denken beeinflusst unser Leben immens. Bestimmte Gedanken führen zu bestimmten Emotionen, diese Emotionen führen zu Handlungen, die wiederum zu bestimmten Konsequenzen führen. Mit den Konsequenzen und der nachfolgenden Interpretation und Bewertung dieser Konsequenzen beginnt der Kreislauf wieder von vorne. Gedanken → Emotionen → Verhalten → Konsequenzen.

Insbesondere in herausfordernden Momenten und schwierigen Lebenssituationen besteht oft die Tendenz in dysfunktionale Denkmuster zu verfallen ohne es zu merken. Stress, Verstimmungen und depressive Episoden sind u.a. deshalb in unserer Gesellschaft weit verbreitet. Um einer Negativspirale zu entgehen, die solche Denkmuster nach sich ziehen können ist es daher wichtig gut auf seine Gedanken zu achten. Ich stelle Dir heute einige solche stressverschärfenden Denkmuster vor. Dies hilft Dir diese zu erkennen und damit umzugehen.

Stressverschärfende Denkmuster
  1. Willkürliches Schlussfolgern
    „Sie hat mich auf der Strasse nicht gegrüsst. Sie will anscheinend nichts mehr mit mir zu tun haben“
  2. Übergeneralisierung
    „Es ging letztes Mal schief und wird daher dieses Mal sicher wieder schief gehen.“
  3. Übertriebenes Verantwortungsgefühl
    „Wenn ich ihm mehr zeigen könnte, dass ich ihn liebe, dann wäre er glücklicher mit seinem Leben.
  4. Personalisieren
    „Sie hat mich schon länger nicht mehr angerufen. Ich bin wohl nicht mehr interessant für sie“.
  5. Katastrophisieren
    „Ich werde die Prüfung nicht schaffen und dann ist meine berufliche Laufbahn für immer ruiniert.“
  6. Schwarz – Weiss Denken
    „Entweder er ändert seine Meinung oder ich werde nicht mehr mit ihm reden.“

Dieser Beitrag soll kein Plädoyer für ein krampfhaft positives Denken sein. Viel mehr geht es mir darum ein Verständnis und Bewusstsein für die Natur unserer Gedanken und deren Auswirkungen zu schaffen. Ein Bewusstsein für stressproduzierende Denkmuster ist der erste Schritt für eine Veränderung.

Was tun, wenn Du merkest, dass solche Denkmuster auftreten?

Sehr wichtig erscheint mir zunächst, dass wir uns nicht für unser Denken, Fühlen und Handeln verurteilen. Durch Selbstverurteilung geht der negative Kreislauf nur weiter. Hilfreicher ist es die Denkmuster vorerst einfach einmal wertfrei als mentale Ereignisse zu betrachten, nichts verändern zu wollen und uns selber Mitgefühl entgegenzubringen. Meditation ist eine wunderbare Form der Geistesschulung um diese Art im Umgang mit Gedanken zu trainieren.

„Glaube nicht alles was Du denkst.“ (Byron Katie)

In einem weiteren Schritt kann es hilfreich sein sich zu fragen:
Stimmt das wirklich was ich denke?

 

Bildnachweis: Dan Queiroz