Die 9 Geisteshaltungen der Achtsamkeit – Teil 2
MINDFUL MONDAY (81) von Roland Dörig
Beim Praktizieren von Achtsamkeit geht es im Wesentlichen darum eine heilsame Geisteshaltung zu kultivieren. So kann sich die Kraft der Achtsamkeit in unserem Alltag entfalten und sich unsere Meditationspraxis vertiefen.
Die innere Haltung ist das Fundament auf dem wir die Fähigkeit entwickeln unsere Gedanken zu beruhigen, den Körper zu entspannen, uns zu konzentrieren und klarer zu sehen. Achtsamkeit bedeutet die Beziehung zu sich selber und zu anderen zu verwandeln indem wir allem was sich zeigt mit einer Haltung der Achtsamkeit begegnen. Jon Kabat Zinn, der Begründer und Pionier der Achtsamkeitsbewegung im Westen, erklärt uns dies in 9 Kurzvorträgen:
Nicht Streben
Wir sind es uns sehr gewohnt mit allen unseren Handlungen einen Zweck zu verfolgen, ständig etwas zu leisten. So kann es auch geschehen, dass wir auch in/mit der Meditation etwas Bestimmtes erreichen wollen z.B. einen ganz besonderen Bewusstseinszustand zu erlangen oder entspannter, ruhiger etc. zu werden. Diese Haltung ist in der Meditation aber hinderlich. Wenn wir in/mit der Meditation ein bestimmtes Ziel verfolgen strengen wir uns an, was kontraproduktiv ist. In der Meditation sollten wir versuchen einfach nur wahrzunehmen was gerade da ist, einfach nur zu sein ohne etwas verändern zu wollen. Der beste Weg um in der Meditation Ziele zu erreichen ist, diese loszulassen.
Loslassen / Sein lassen
Sein lassen meint zu lernen Gewohnheiten, Vorstellungen und Anschauungsweisen loszulassen, nicht daran anzuhaften. Im Leben, wie auch in der Meditation haben wir oft die Tendenz angenehme Erfahrungen festhalten und unangenehme loshaben zu wollen. Die Gewohnheit sich an bestimmte Dinge zu klammern und andere abzulehnen ist hinderlich in der Meditation. In der Meditation geht es darum alle Erfahrungen so sein zu lassen wie sie sind, sie einfach nur zu beobachten.
Akzeptanz
Oft vergeuden wir sehr viel Energie damit uns gegen Dinge aufzulehnen, die nicht so sind wie wir sie gerne hätten. Dieser Widerstand schafft Leid und verhindert Heilung. In der Meditation üben wir die Innere Einstellung der Akzeptanz dadurch, dass wir versuchen jeden Augenblick als vollwertig anzusehen, alle Erfahrungen die sich zeigen anzunehmen. Akzeptanz meint nicht dass wir alles gut finden müssen oder dass wir gleichgültig und passiv werden. Akzeptanz meint allem mit Offenheit zu begegnen, alles willkommen zu heissen, Angenehmes wie auch Unangenehmes.
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