Wissenschaft und Waldbaden

Forschung über das Waldbaden


Waldbaden resp. längere Aufenthalte im Wald haben nachweisbar einen positiven Einfluss auf uns Menschen. Dies hat die Wissenschaft – v.a. aus dem ostasiatischen Raum – mehrfach belegt. In den letzten zehn Jahren haben Studien im Bereich der Waldmedizin bemerkenswerte Ergebnisse zur Wirksamkeit von Waldbaden geliefert:

Nachfolgend sind wissenschaftliche Studien in zeitlicher Reihenfolge aufgelistet, die den Nutzen und die positive Wirkung von Waldbaden belegen oder zumindest erhärten. Diese Liste der Forschung im Bereich der Waldmedizin ist nicht abschliessend. Laufend werden neue Studien publiziert. Auf der Datenbank der US National Library of Medicine (National Institutes of Health) sind unzählige wissenschaftliche Studien über Waldbaden (forest bathing, forest therapy) einsehbar.

Es gilt hier jedoch auch zu erwähnen, dass es Studien gibt, welche die Wirksamkeit von Waldbaden nicht bestätigen. Zum Beispiel die Studie von Morita et al., welche zeigt, dass es keinen Zusammenhang für das Vorherrschen von Bluthochdruck und der der Häufigkeit von Waldaufenthalten gibt. Aktuell ist dies jedoch eine klare Minderheit unter allen wissenschaftlichen Ergebnissen.

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Nachfolgend sind weitere interessante Punkte aus dem BZ-Zeitungsartikel «Dr. med. Wald» von Stefan Aerni aus dem Jahre 2015 zitiert:

  • Wenn in der Rehaclinic Bad Zurzach die Ärzte nicht mehr weiterwissen, kann es vorkommen, dass sie einen Patienten in den Garten schicken. Dort soll er, umgeben von Bäumen und Pflanzen, leichter gesunden. (…) Die Rehaclinic im aargauischen Bad Zurzach, spezialisiert auf die Rehabilitation und Prävention körperlicher und psychischer Krankheiten, ist die erste Klinik in der Schweiz, die bei ihren Therapien auch auf die Heilkraft der Natur setzt. Seit 2007 hat sie auf ihrem Areal einen 4500 Quadratmeter grossen Therapie- und Erlebnisgarten für die Patienten eingerichtet – ein Projekt, das wissenschaftlich begleitet wird. «Unsere Erfahrungen sind bisher sehr gut», sagt Chefarzt André Aeschlimann.
  • Was hierzulande noch in den Anfängen steckt, ist im Ausland bereits etabliert. In Deutschland zum Beispiel arbeiten die privaten Helios-Kliniken mit Therapiegärten. Und in Österreich bietet das Wiener Krankenhaus Lainz diese Therapieform schon seit fünfzehn Jahren an.
  • Dass Bäume und Pflanzen einen positiven Einfluss haben auf das Wohlbefinden der Menschen, wird schon lange vermutet. Bereits in den 1980er-Jahren erschien in der Wissenschaftszeitschrift «Science» eine Studienreihe unter Federführung des schwedischen Psychologen und Architekten Roger S. Ulrich: Darin konnte er nachweisen, dass Patienten weniger Schmerzmittel benötigten und schneller gesund wurden, wenn sie vom Spitalbett aus Bäume, Blumen und Grünpflanzen betrachten konnten, als wenn sie – wie die Vergleichsgruppe – bloss an eine öde Hauswand starren konnten.
  • Vor allem in Japan, wo die Waldmedizin mittlerweile anerkannt ist und staatlich gefördert wird, wird intensiv geforscht. Dort haben Wissenschaftler der Nippon Medical School in Tokio herausgefunden, dass es in waldreichen Regionen weniger Krebsfälle gibt als in Städten und Agglomerationen.
  • Diese Terpene, die das Immunsystem stärken und vermutlich krebshemmend sind, dürften auch auf den Menschen wirken. Denn, so begründen die Wissenschaftler, der Mensch habe ja die längste Zeit seiner Entwicklungsgeschichte quasi in Symbiose mit den Bäumen und Pflanzen gelebt.

 

Mehr Lesestoff in Kurzform zu Wissenschaft und Waldbaden ist auf unserem Blog zu finden. Wir freuen uns auf Anregungen oder Hinweise zu neuen wissenschaftlichen Entdeckungen!