Der Atem – ein starker Verbündeter
von Roland Dörig


Die Beobachtung des Atems ist die Grundübung, der erste Schritt für die Meditation. Der Atem eignet sich als Meditationsobjekt ganz besonders, da er ständig verfügbar ist und körperliche Empfindungen verursacht, die sich leicht beobachten lassen. Die Aufmerksamkeit auf den Atem zu richten hilft ungemein dabei in den gegenwärtigen Moment zu kommen, sich von der Geschäftigkeit des Geistes zu lösen und den Fokus der Wahrnehmung von Aussen nach Innen zu lenken.

Immer wenn die Gedanken während der Meditation abschweifen kann die Aufmerksamkeit wieder zum Atem zurück gelenkt werden. Der Atem ist wie ein Anker, der uns immer wieder in den gegenwärtigen Moment und in den Körper zurückführt. Die Aufmerksamkeit auf den Atem zu lenken hat zudem den Effekt, dass sich das körperliche Erregungsniveau senkt und Entspannung eintritt. Insbesondere die Bauchatmung wirkt sehr beruhigend, stellt das Gleichgewicht zwischen Kopf und Bauch wieder her und stimmt uns bildlich gesprochen auf tiefere Schichten des Bewusstseins ein.

Jeden Tag machen wir ca. 20’000 Atemzüge. Selten nehmen wir die Atemzüge jedoch bewusst war, da die Atmung ja ganz automatisch abläuft. Die Aufmerksamkeit bewusst auf den Atem zu lenken kann auch im Alltag von grossem Nutzen sein, da dies dabei hilft das innere Befinden besser wahrzunehmen und in Richtung Ruhe und Gelassenheit zu verändern.