Mythos Nr.1 – Meditation ist „nichts denken“
MINDFUL MONDAY (24) von Roland Dörig
Ein weit verbreiteter Mythos über Meditation ist, dass es beim Meditieren darum geht „nichts zu denken“.
Geht das wirklich, „nichts denken“?
Nur schon, wenn wir denken, dass wir nichts denken sollten, dann denken wir ja schon etwas. Besonders wenn wir still sitzen und unser Geist keine Beschäftigung hat, dann beginnt er sich ganz automatisch selber zu beschäftigen. Er erinnert sich an das schöne Wochenende oder denkt darüber nach, was in der kommenden Woche noch alles zu tun ist. Wenn wir also den Anspruch haben in der Meditation nichts zu denken, dann ist Frustration vorprogrammiert. Je mehr wir bei der Meditation versuchen nichts zu denken, desto weniger wird es gelingen den Geist zur Ruhe zu bringen.
Doch worum geht es denn dann beim Meditieren?
In der Meditation lernen wir unseren Geist zu beobachten,
uns mit ihm vertraut zu machen und ihn zu lenken.
Meditation = Gom (tibet.) = sich vertraut machen mit.
Wir können unsere Gedanken nicht stoppen oder abschalten, doch wir können entscheiden wie viel Aufmerksamkeit wir ihnen geben.
Unser Geist ist oft wie ein kleiner junger Hund; rastlos und neugierig die Welt zu entdecken. Still zu sitzen fällt ihm besonderes schwer… ausser er bekommt einen guten Knochen, mit dem er sich beschäftigen kann.
Um es unserem Geist in der Meditation etwas zu erleichtern zur Ruhe zu kommen und seine Aufmerksamkeit nicht auf die Gedanken zu richten, können wir ihm ein Meditationsobjekt geben (z.B. den Atem), auf das er sich fokussieren kann. In der Meditation geht es dann darum mit unserem Geist ganz aufmerksam bei diesem Meditationsobjekt zu sein und es interessiert zu beobachten. Es ist ganz normal, dass unser Geist dabei immer mal wieder auf Wanderschaft geht. In der Meditation üben wir, möglichst schnell festzustellen, wenn unser Geist abschweift um so möglichst zu verhindern, dass unsere Gedanken zu einer ganzen Kette von Assotiationen werden in der wir uns dann verlieren. Wenn wir merken, dass der Geist abgeschweift ist, dann holen wir ihn freundlich zurück, indem wir unsere Aufmerksamkeit wieder auf den Atem richten, ohne uns dafür zu verurteilen, dass wir abgeschweift sind! Das Resultat der Übung kann dann durchaus sein, dass es immer längere Phasen von Gedankenleere gibt.
Meditation ist nicht „Nichts denken“.
Meditation ist: Den Geist beobachten und lenken lernen.
Genau darin liegt dann auch der Nutzen von Meditation für den Alltag. Wir erkennen unsere Gedankenmuster schneller und können uns von automatischen Reaktionen lösen. Jede Handlung beginnt mit einem Gedanken. Wenn wir lernen unsere Gedanken zu beobachten und bewusst dort hin zu lenken wo wir sie haben wollen, dann gewinnen wir Freiheit darüber wie wir handeln.
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Hallo Mers
Ja, wir können üben und lernen aktives Denken zu unterlassen und uns weniger in Gedanken und Geschichten zu verlieren.
Das ist sicherlich wertvoll und hilfreich im Leben. In der Meditation geht es in meinem Verständnis aber nicht darum, eine Gedankenleere zu erreichen oder Denken zu verhindern, sondern es zu erkennen, wenn es geschieht. HG, Roland
Liebe Karin
Vielen Dank fürs Teilen deiner Erfahrung. Die Beschaffenheit und die Bewegungen des Geistes sind sehr individuell.
Die Kernaussage soll sein: Gedanken sollen kein Feind sein in der Meditation, den man loswerden/bekämpfen muss.
Es ist ganz normal und kein Fehler, wenn Gedanken auftauchen in der Meditation.
In der Meditation geht es nicht darum, Denken zu verhindern, sondern es zu erkennen, wenn es geschieht.
HG, Roland
hallo.mers hier.nichtdenken ist machbar,mit etwas unterstuetszung.nichtdenken foedert die posivitaet.sprich karma.gedanken ist karma,erfindung des menschen.wer nichtdenkt den ganzen tag wird jeden tag besser.netten gruss mers
Hallo
Ich gehöre schrinbar zu den wenigen menschen die nur sehr selten ein gedankenkarusell haben. Ich sitze oft irgendwo und denke gar nichts. So auch in der MEDITATION – hier gibt es immerwieder strecken des absoluten nichts, dann kommt vielleicht mal ein gedanke , der geht wieder und es ist stille. Vielleich ist das wirklich eine gabe. Bis jetzt ist mir noch niemand begegnet, bei dem das auch so ist.
Hätte gerne kontakt zum austsusch
Lg karin
hallo hier mers,wie kommt ihr auf die idee nichtdenken ist nicht machbar.ach uebrigens,jeder erleuchtete ist taomeister und im fluss.erleuchtung ist bewustseinsumkehrung.mal zulassen und nicht kaenzeln.netten gruss mers
Hallo,
Mein Kopf ist durchgehend leer und ich versuche durch meditation ruhe zu finden und hoffe gedanken greifen zu können da mich sehr viele probleme beschäftigen. Ich weiß nicht mehr weiter wohin mit mir und hoffe sie haben einen Tipp was ich machen kann. Selbst beim meditieren war mein Kopf grundlegend leer, ich habe versucht mit einem Youtube Video zu meditieren, dabei fühle ich nichts außer mit der Zeit müde zu werden und erschöpfung.
Grüße
Laszlo
Hallo lieber Marc
Vielen Dank fürs Teilen Deiner Erfahrung. Entschuldige bitte, wir haben Deinen Kommentar erst jetzt gesehen.
Es ist ganz normal, dass unser Geist/Gehirn Gedanken produziert. Dafür ist es da. Gedanken an die Vergangenheit und Gedanken an die Zukunft sind sicherlich oft auch hilfreich, sinnvoll und notwendig. Zum Problem wird dies aber, wenn es soweit kommt, dass wir uns nicht mehr konzentrieren/fokussieren oder nicht mehr „abschalten“ können. Wichtig erscheint, dass wir immer mal wieder in die Beobachterposition gehen können und uns bewusst werden, was der Geist gerade so treibt und versuchen uns nicht mit diesen Gedanken zu identifizieren (ich bin nicht = meine Gedanken). Dieses Bewusstsein scheinst du zu haben. Wenn wir uns dessen bewusst sind können wir (mit)entscheiden, ob wir das jetzt grad wollen, ob es uns gut tut oder nicht. Vielleicht kann es Dir helfen, wenn Du in solchen Situationen versuchst freundlicher mit Dir selber umzugehen, d.h. anstatt Dich zu verurteilen, ein Lob an Dich auszusprechen, dass Du gemerkt hast, dass Dein Geist gerade abschweift und versuchst ihn freundlich in den Moment zurück zu holen. Für ein paar Atemzüge auf den Atem zu fokussieren oder den Körper bewusst wahrzunehmen kann helfen in den Moment zu kommen.
Liebe Grüsse
Roland
Hallo zusammen, ich meditiere schon seit mehreren Jahren. Mal mehr mal weniger. Aber grundsätzlich versuche ich einmal am Tag mir 20 minuten dafür zu nehmen. Ich habe jedoch folgendes problem: Ich versuche meditation auch in meinen Alltag zu übernehmen, um mehr im hier&jetzt zu leben. Jedoch muss ich Doch im alltag manchmal über dinge nachdenken ? WIe ist mein morgiger Tagesablauf, was schenk ich meiner freundin zum Geburtstag oder wIe löse ich das problem vom platten reifen. Dort ist doch ein denken erforderlich ? Und da Fühle ich mich jedes mal schlecht und versuche nicht zu denken. Aber Prinzipiell geht das doch gar nicht ? Hoffe ihr könnt mir dort weiterhelfen. Lg Marc